Spielvorschläge zum Thema Kommunikation    

 

Titel: Bienenkönigin
Anwendungsbereiche: Kinder
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Erfahrung von Führen u. Folgen, Erleben von Abstand u. Nähe
Instrumente: Tambourin
Spielvorschlag: Ein Kind ist die Bienenkönigin und steht mit einem Tambourin in der Mitte des Raums. Alle anderen Kinder sind die Bienen und verstecken sich an den Rändern des Raums. Sobald die Bienenkönigin beginnt ihr Instrument zu spielen, dürfen die Bienen fliegen. Je lauter die Königin spielt, desto näher kommen sie, je leiser sie spielt, desto weiter ziehen sie sich zurück. Bei Verstummen des Tambourins kriechen die Bienen in ihr Versteck zurück. Spielt die Bienenkönigin jedoch ganz laut und wild, so dürfen die Bienen die Königin berühren und kitzeln.
Tips/ Anmerkungen:

Die Spielanweisungen, die das Tambourin angibt, sollten vorher ein wenig eingeübt werden.

 

Titel: Blind Date
Anwendungsbereiche: Jugendliche u. Erwachsene
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung u. Erweiterung kommunikativer Kompetenzen, Interper- sonelle Wahrnehmung
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag:

Die Teilnehmer wählen ein Instrument aus und setzen sich mit dem Rücken zueinander in einen Kreis. Es wird nun frei improvisiert, wobei jeder zunächst nach innen gerichtet spielt, d.h. auf sich selbst und sein Spiel konzentriert ist. Nach einer Weile richten die Teilnehmer ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr nach aussen. Nun versucht jeder einen musikalischen Partner zu finden, indem er mit einem anderen Spieler Kontakt aufnimmt. Sie spielen nun eine Zeit lang zusammen, um sich schließlich wieder zu "trennen".
Fiel es schwer oder leicht ein "Blind Date" zu finden? Wen würde ich gerne wieder treffen und warum?

Variation:
Ein Teilnehmer sitzt mit dem Rücken zum Rest der Gruppe ohne zu wissen, wer welches Instrument hat. Nachdem er angefangen hat alleine zu improvisieren, beginnt ein Teilnehmer der Gruppe, der sich von der Musik "angetönt" fühlt, ihn zu begleiten. Der Rest der Gruppe spielt nicht. Anschließend soll der Einzelspieler erraten, wer mit ihm zusammengespielt hat.

Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel: Bürger-Gesetz-Opposition
Anwendungsbereiche: Erwachsene, Psychosomatik u. Psychiatrie
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Thematisieren von Gruppenprozessen, Anpassung vs. Eigenständigkeit, Macht u. Ohnmacht
Instrumente: Freie Instrumentenwahl (breites Angebot)
Spielvorschlag:

Die Gruppe wird in drei Teile geteilt: Bürger, Gesetz und Opposition (es empfiehlt sich, die Gruppen auch räumlich klar zu trennen). Zuerst wählt das Gesetz Instrumente aus, danach ist die Opposition an der Reihe.
Nun beginnt das Gesetz zu spielen. Nach einer Weile kommt die Oppo- sition hinzu, die nun versucht mit klanglichen/rhythmischen Mitteln oder durch die Wahl ihrer Instrumente zu opponieren. Währenddessen

suchen sich die Bürger Instrumente aus. Sie sollen sich nun entweder einer Seite anschließen oder, bei Unentschlossenheit, zwischen beiden Seiten hin- und herwechseln. Wenn einem Bürger beide Seiten nicht zusagen, kann er auch für sich alleine spielen.
Wie sind die Teilnehmer in ihren Rollen zurechtgekommen? Wer hätte lieber in einer anderen Gruppe gespielt? Wie kamen die Bürger mit Gesetz und Opposition klar?

Variation
Diktatur: Ein Teilnehmer spielt ein sehr lautes Instrument (z.B. Gong o. Pauke), die Opposition besteht nur aus einigen wenigen Teilneh- mern. Die Bürger bilden die größte Gruppe. Wem schließen sich die Bürger an?

Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel: Dirigentenspiel
Anwendungsbereiche: Alle Altersgruppen
Setting: Gruppentherapie oder auch Einzeltherapie
Ziel:

Klarheit in der Kommunikation, Verbesserung der  Aufmerksamkeit, Führen und Folgen, Wahrnehmung der Stimme (Variation)

Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag:

Ein Teilnehmer ist der Dirigent, die anderen sein Orchester. Jeder im Orchester erhält ein Instrument. Durch Gestik und Körperbewegungen, z.B. Arm auf und ab, in die Hocke gehen, auf Mitspieler zeigen oder Blickkontakt aufnehmen, gibt der Dirigent dem Orchester Anweisungen zur Spielweise. Wie laut darf gespielt werden, wer darf spielen, wie langsam oder wie schnell …usw.? Während des gesamten Stückes (auch zur Signalisierung von Anfang und Ende) sollte möglichst nicht gesprochen werden.

Variation:
Jeder denkt sich ein Geräusch mit der Stimme aus. Der Dirigent be-stimmt durch Gesten, wann welches Geräusch einsetzt und aufhört. Die Stimmgeräusche können auch thematisiert werden, z.B. Tierlaute, Ma-schinengeräusche usw.

Tips/ Anmerkungen:

Zur Vereinfachung kann vorgegeben werden, dass der Dirigent z.B. nur die Lauststärke anzeigen soll.

 

Titel: Gesprächsbeziehung
Anwendungsbereiche: Erwachsene
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung u. Erweiterung kommunikativer Kompetenzen
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Die Gruppe teilt sich in Paare auf. Jedes Paar sucht sich nun eine Gesprächsbeziehung aus, wie z.B. Streit, Flirt, Tratsch, peinliches Schweigen, Vorjammern, Albernheit, Geständnis, ...usw. Dann soll jedes Paar die Szene musikalisch spielen und die Gruppe rät anschließend, um welche Gesprächsbeziehung es sich gehandelt haben könnte.
Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel: Landstreicher
Anwendungsbereiche: Kinder und Jugendliche, Erwachsene
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung u. Erweiterung kommunikativer Kompetenzen
Instrumente: Freie Instrumentenwahl (sollten zu zweit spielbar sein)
Spielvorschlag:

Alle Teilnehmer, bis auf einen, suchen sich ein Instrument aus und beginnen frei zu improvisieren. Der Teilnehmer ohne Instrument geht nun herum und hört sich das Spiel an. Schließlich nimmt er das Instrument, das ihm am besten gefällt nach und nach "in Beschlag" 
(wenn ihn der Spieler läßt), bis er schließlich die Position des Spielers einnimmt. Nun ist der abgelöste Spieler der neue "Landstreicher".
Wie fühlt man sich als Dazukommender/ Außenseiter/ Störender?

Variation (Wanderndes Duo)
Die Person ohne Instrument gesellt sich zu einem Spieler dazu und beide improvisieren gemeinsam auf dessen Instrument. Dann geht die "besuchte" Person weiter zum nächsten Spieler (im Kreis oder freie Reihenfolge), die nun zusammen ein Duo spielen ...usw. bis zum letzten Paar.

Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel: Musikalischer Streit
Anwendungsbereiche: Erprobt mit Erwachsenen, auch andere Altersgruppen denkbar
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung und Erweiterung kommunikativer Kompetenzen, Hand- lungsplanung verbessern
Instrumente:

Freie Instrumentenwahl

Spielvorschlag:

Es gibt zwei Gruppen. In jeder Gruppe wird ein "Streiter" gewählt. Die Streiter streiten musikalisch miteinander. Dann unterstützen die jeweili- gen Gruppen ihren Streiter. Welche Gruppe gewinnt? Woran wird der Sieg festgemacht (z.B. wer ist am lautesten?, wer hält am längsten durch?...)

 

Variation:
Jede Gruppe kann sich "Streitstrategien" ausdenken (z.B. wenn der Streiter lauter wird, wird die Gruppe auch lauter, Stimme kann einge- setzt werden... usw. ).

Tips/ Anmerkungen:

Auch gut geeignet zum Training von Führungspositionen.

 

Titel:                               siehe auch: 'Puls/Atmung hörbar machen'                                 (→ Wahrnehmung)
Ziel: Anbahnen von Kontakt, Dialogaufbau (erprobt bei Wachkoma-Pat.)

 

Titel: Stopp-Spiel
Anwendungsbereiche: Kinder u. Jugendliche
Setting: Gruppentherapie, auch Einzeltherapie möglich
Ziel: Vermittlung von Struktur u. Grenzen, Erfahrung von Führen u. Folgen, Verbesserung der Aufmerksamkeit, Kreativität (Variation 3)
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag:

Die Teilnehmer werden dazu aufgefordert frei zu improvisieren, wobei jeder nacheinander die Möglichkeit erhält, die musikalische Interaktion mit einem lauten "Stopp!" zu unterbrechen, um kurz darauf gleich wieder mit der Improvisation fortzufahren. Dies kann sich mehrmals wiederholen, bis der nächste an der Reihe ist. Das Zeichen zum Fortfahren nach dem "Stopp!" bestimmt der "Stopp-Sager", indem er einfach wieder anfängt zu spielen.

Variationen:
1. Es wird vor der Improvisation kein "Stopp-Sager" festgelegt, sondern jeder kann das Spiel unterbrechen, wann immer er/sie will.
2. Das Stopp-Sagen kann durch eine Pauke ersetzt werden, die in die Mitte gestellt wird. Jeder, der das Spiel unterbrechen will, kommt in die Mitte und schlägt einmal auf die Pauke.
3. Der "Stopp-Sager" kann  für das nächste Zusammenspiel eine Spielregel erfinden (z.B. ganz leise spielen, im selben Rhythmus spielen, "gruselig" spielen, ...)

Tips/ Anmerkungen:

Macht den Kindern sehr viel Spaß, wobei klare Ansagen sehr wichtig sind, da das Spiel sonst schnell im Durcheinander (bei Gruppen) enden kann.

 

Titel: Trommelkommunikation
Anwendungsbereiche: Alle Altersgruppen
Setting: Gruppentherapie (mind. 4 Teilnehmer incl. Therapeut)
Ziel: Spielerischer Kontakt, Kommunikation, versch. Formen des Kontaktes thematisieren und umsetzen 
Instrumente:

Trommeln (am besten mit zwei Händen zu spielen; Congas, Djemben o.ä.) 

Spielvorschlag:

Jeder Gruppenteilnehmer vertritt als Urwaldtrommler ein Dorf. Botschaf- ten werden per Trommelsignal weitergegeben. 

1. Phase: Man verabredet ein festes "Signal", um das Kommunikations- netz aufzubauen und zu testen (z.B. kurz-kurz-lang). Ein Startspieler beginnt und schickt das Signal per Blickkontakt zu einem Mitspieler, der es dann weitersendet etc. Es sollte sich ein stabiler Kommunikations- rhythmus ergeben, sodaß das Netz gewissermaßen anfängt zu "schwin-gen".
2. Phase: Wenn die Kommunikation gut läuft, werden sich die Signale fast automatisch verändern (schneller, lauter, leiser, länger etc.). Falls nicht, sollte man das anregen: Laden sich die Dörfer gegenseitig zum Kaffee ein oder zum Kampf etc.? Spannend sind dann auch sich erge- bende Schlagabtausche. 
→ evtl. weitere Phasen
3. Phase: Man kann sich auf Trommeln eine Zeit lang auch gleichzeitig unterhalten und so ein wanderndes Duo entstehen lassen.
4. Phase: Abschluss mit einer gemeinsamen Runde.

Tips/ Anmerkungen:

Einstiegs- und Aufwärmspiel. Auch in Gruppen mit eher ängstlichen Teil- nehmern läuft dieses Spiel ganz gut. Das zu Beginn stark vorgegebene Trommeln wird nach und nach freier und um spontanere und assozia- tivere Spielweisen erweitert.

 

Titel: Wanderndes Duo
Anwendungsbereiche: Alle Altersgruppen      
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung u. Erweiterung kommunikativer Kompetenzen
Instrumente:

Freie Instrumentenwahl (leichter wenn alle Instrumente der selben Art sind, z.B. Trommeln)

Spielvorschlag:

Es dürfen immer nur höchstens zwei Teilnehmer zugleich spielen. Einer fängt an, ein zweiter kommt hinzu. Sobald ein dritter einsetzt, hört der erste auf, usw. (in geübten Gruppen muss nicht zwangsweise der erste aufhören, sondern lediglich einer von beiden)

Variation
Alle Teilnehmer, bis auf einen, improvisieren auf ihren Instrumenten. Die Person ohne Instrument gesellt sich zu einem Spieler dazu und beide improvisieren gemeinsam auf dessen Instrument. Dann geht die "besuchte" Person weiter zum nächsten Spieler (im Kreis oder freie Reihenfolge), die nun zusammen ein Duo spielen ...usw. bis zum letzten Paar.

Tips/ Anmerkungen:

 


 _____________________________________________________________________________

Home Spielvorschläge I Aktivierung Kognition I Aufmerksamkeit I Wahrnehmung I Bewusstsein
Stimme/Sprache Emotion I Motorik I Kommunikation I Kontakt I Literatur I Linkliste

Seitenanfang