Spielvorschläge zum Thema Wahrnehmung   

 

Titel: Annäherung 
Anwendungsbereiche: Erwachsene
Setting: Einzeltherapie
Ziel: Erleben u. Wahrnehmen von Abstand u. Nähe
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Der Teilnehmer und der Therapeut suchen sich jeweils vier (Anzahl kann variieren) Instrumente aus und platzieren diese so im Raum, daß sie sich auf einer Linie gegenüber stehen (XXXX YYYY). Teilnehmer und Therapeut beginnnen nun an den äußersten, am weitesten voneinander entfernten Instrumenten zu improvisieren und können dann selbst entscheiden, ob und wann sie eine Station bzw. ein Instrument näher kommen wollen. Sowohl zurückweichen als auch "Grenzüberschreitun- gen" sind erlaubt.
Tips/ Anmerkungen:

 

 
Titel:    siehe auch: 'Blind Date' (→ Kommunikation)
Ziel: Interpersonelle Wahrnehmung

 

Titel: Charakter-Lied
Anwendungsbereiche: Erprobt mit alten Menschen, alle Altersgruppen möglich
Setting: Einzeltherapie
Ziel: Fremd- u. Eigenwahrnehmung (Variation)
Instrumente: Stimme
Spielvorschlag:

Der Therapeut leitet den Spielvorschlag mit der Frage ein: Wenn Sie für die Person XY ein Lied aussuchen würden, wie würde es klingen? Der Teilnehmer soll sich nun (Gefühls-)Qualitäten überlegen, die ein Lied, welches diese Person charakterisert, enthalten sollte. Der Thera- peut kann dabei behilflich sein, indem er Gegensatzpaare anbietet: würde es schnell/langsam, laut/leise, hoch/tief, fröhlich/traurig ...usw. klingen?
Anschließend wird entweder gemeinsam oder vom Therapeut (je nach- dem wie "liedkundig" der Teilnehmer ist) ein Lied ausgesucht, das der Charakterisierung möglichst nahe kommt. Dann wird es gesungen.
War das Lied passend?

Variation:
Es wird ein Lied für den Teilnehmer selbst ausgesucht.

Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel:                                siehe auch: 'Einfühlsamer Nachbar' (→ Emotion)
Ziel:                                   Erkennen u. Differenzieren von Gefühlen, Erweiterung des emotionalen  Ausdrucks, Verbesserung emotionaler Schwingungsfähigkeit, emotiona- le Flexibilisierung, Perspektivwechsel

 

Titel:

Exploration einer Neglect-Seite NMT-TIMP (Therapeutic Instrumental Music Playing) nach Thaut

Anwendungsbereiche: Neurorehabilitation (Erwachsene u. Kinder)
Setting: Einzeltherapie
Ziel: Verbesserung der räumlichen Exploration und Wahrnehmung zur Neglect-Seite hin
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Die Instrumente werden so im Raum angeordnet, daß der Teilnehmer  ausschließlich auf seiner betroffenen Seite spielen muss. Der Therapeut kann das Spiel selbst unterstützen oder eine passende Musik von CD dazu laufen lassen. Auf diese Weise soll die Wahrnehmung in Hinsicht auf die Neglect-Seite verstärkt werden. Der Therapeut kann dann nach und nach die Position der Instrumente verändern, um entweder das Spiel zu vereinfachen oder zu erschweren.
Tips/ Anmerkungen:  

 

Titel: Gefährlicher Dschungel
Anwendungsbereiche: Kinder
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Förderung auditiver Wahrnehmungsfähigkeit, Konzentration, Vertrauen
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Alle Kinder stehen mit ihren Instrumenten verteilt im Raum. Ein Kind darf mit geschlossenen Augen durch den Dschungel streifen. Nun heißt es Ohren spitzen und wachsam sein! Sobald man einem Spieler zu nahe kommt, erklingen die seltsamsten Geräusche. Stößt man an einen Bewohner des Dschungels, fängt er einen: Dann darf sich ein anderes Kind durch den Dschungel wagen. Ziel ist es, unversehrt am anderen Ende anzukommen.
Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel:

Gegensätze spielen (vom Chaos in die Ordnung)

Anwendungsbereiche: Erprobt in Erwachsenenpsychiatrie, auch andere Altersguppen möglich
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung der Wahrnehmung
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Es sind verschiedene Gegensätze vorstellbar z.B. "vom Chaos in die Ordnung". Die Gruppe soll "Chaos" in einer freien Improvisation musikalisch darstellen und dann musikalisch in die "Ordnung" gehen. Hier soll nicht näher definiert werden, was unter Chaos und was unter Ordnung zu verstehen ist, weil sich das im Verlauf der Musik herausstellen wird.
Tips/ Anmerkungen:

Variationen:
- laut / leise, 
- schnell / langsam,
- durcheinander (jeder für sich) / miteinander
- warm / kalt,
- mehrere Wechsel denkbar z.B. laut / leise / laut

 

Titel: Der imaginäre Fremde
Anwendungsbereiche: Erwachsene in Psychosomatik u. Psychiatrie, Psychotherapie
Setting: Gruppentherapie, Gruppe sollte schon recht vertraut/stabil sein, nicht zu groß (max. 5-6 Teilnehmer)
Ziel: Erweiterung der Selbst- u. Fremdwahrnehmung
Instrumente: Freie Instrumentenwahl (breites Angebot)
Spielvorschlag Jeder Teilnehmer lädt imaginär neben sich noch einen "Neuen"/ "Frem- den" in die Gruppe ein und wählt für diesen ein eigenes, passendes Instrument aus. Dann spielt jeder Teilnehmer sowohl sich selbst als auch den „Neuen“ (beliebig wechselnd), der ihm vielleicht eben recht fremd, oder gar unsympathisch sein kann. Am besten spielt man mit dem Rücken zueinander, damit sich die Imagination leichter einstellen kann.
Tips/ Anmerkungen:

Spielvorschlag entstand in sehr harmonischer, aber auch wenig offener Gruppe, die Befürchtungen durch "Störung" durch Neuzugänge hatte. Gute Möglichkeit, eigene Projektionen und verdrängte Anteile zu the- matisieren.

 

 
Titel: Klangreise
Anwendungsbereiche: Alle Altersgruppen
Setting: Gruppentherapie
Ziel:

Förderung auditiver Wahrnehmungsfähigkeit, Entspannung, Vertrauen, Phantasie, Empathie. Geeignet als Abschiedsritual.

Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Jeder Teilnehmer darf einmal eine Klangreise machen. Dabei bekommt er die Augen verbunden und wird einmal im Kreis herum durch den Therapieraum geführt. Unterwegs sind verschiedene Stationen, an denen jeweils ein anderer Teilnehmer für den "Klangreisenden" auf einem Instrument spielt. Dabei können sich die Klänge etwas überschneiden, d.h. man kann ruhig noch das letzte Instrument etwas hören, wenn das nächste schon beginnt zu erklingen.

Variationen:
1. Vorher kann man besprechen, welche Musik dieser Person wohl gefallen würde (Empathie).
2. Hinterher kann der "Klangreisende" raten, welche Instrumente er gehört hat (Wahrnehmung).
3. Die Klangreise kann ein bestimmtes Thema haben, z.B. "Geisterschloss" oder "Am Meer" (Phantasie/Entspannung).
Tips/ Anmerkungen:

 

Titel: Klangschalenton hören
Anwendungsbereiche: Kinder
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Förderung der auditiven Wahrnehmung, Zuhören, Ruhephasen aushal-ten, Förderung der Selbstregulation bzgl. motorischer Unruhe
Instrumente: Klangschale
Spielvorschlag: Alle Kinder machen die Augen zu. Die Klangschale wird einmal vom Therapeuten angeschlagen und die Kinder dürfen die Augen erst wieder öffnen, wenn sie den Ton nicht mehr hören können. So lange die Au- gen geschlossen sind, sollen sie auch ganz ruhig sitzen bleiben. Dann darf jeweils ein Kind die Klangschale anspielen und die anderen öffnen wieder erst die Augen, wenn der Ton verklungen ist.
In einer zweiten Runde kann man den Kindern zeigen, wie durch Rei- ben am Rand ein langer Ton erzeugt werden kann und es wird noch einmal eine Runde mit diesen langen Tönen gespielt.
Tips/ Anmerkungen:

Besonders geeignet für Kinder mit ADHS, die sich meist auch gut darauf einlassen können. Das Stillsitzen fällt ihnen aber oft schwer. Dazu können sich die Kinder gegenseitig Tipps geben, wie sie es schaffen, ruhig zu bleiben (z.B. durch einen imaginären "Ausschaltknopf").

 

Titel: Körper
Anwendungsbereiche: Erprobt mit Erwachsenen in Neuroreha, auch andere Altersgruppen möglich
Setting: Gruppentherapie
Ziel:

Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung, Perspektivwechsel, Kommunikation

Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag:

Es wird mit Kreide ein Körper auf den Boden gemalt (oder mit einem Faden ein Körper gelegt). Jeder Teilnehmer sucht sich ein Körperteil aus (z.B. re. Bein) und anschließend ein dazu passendes Instrument. Nun gibt es viele Möglichkeiten: 


Variationen:

1. Wie klingt jedes Körperteil?

2Wie sind die einzelnen Körperteile miteinander in Kontakt, wie            "harmonisieren" sie miteinander?

3. Der Körper kann bespielt werden (Bein ist eingeschlafen- braucht  weckende Musik, Bauch tut weh-braucht tröstende Musik... usw.)

4. Welche Körperteile wurden nicht ausgesucht? Welche Körperteile sind besonders ausgeprägt?

Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel: Mein rechter Platz ist leer
Anwendungsbereiche: eher für Kinder
Setting: Gruppentherapie, mindestens 4 Personen.
Ziel: Förderung von Empathie, Selbst- u. Fremdwahrnehmung, Stärkung des Identitätsgefühls
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Wie beim bekannten Kinderspiel "Mein rechter Platz ist leer" sitzt man im Kreis und lässt einen Stuhl frei. Auf diesen kann sich nun das links daneben sitzende Kind ein anderes wünschen. Das geschieht aber nicht durch den bekannten Spruch, sondern musikalisch: Kind 1 spielt Musik für Kind 2, welches sich neben es setzen soll. Dabei achtet es in Instrumentenwahl und Spielweise (Dynamik, Tempo etc.) darauf, was dem Kind 2 gefallen könnte. Wenn Kind 2 die Musik schön findet, setzt es sich neben Kind 1. Wenn nicht, dann wird besprochen, was Kind 2 besser gefallen würde und Kind 1 versucht es noch einmal. Auf den Stuhl, der frei wird, darf sich wieder ein Kind ein anderes wünschen.
Tips/ Anmerkungen: Die Gruppe sollte sich schon eine Weile kennen, sonst ist es schwer einzuschätzen, was den anderen gefällt.

 

Titel: Musikalisches "Topfschlagen"
Anwendungsbereiche: Kinder                                                          
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Förderung auditiver Wahrnehmungsfähigkeit, Verbesserung der Konzentration/Aufmerksamkeit, Stimmkontrolle (Dynamik)
Instrumente: Stimme, freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag:

Kind A hält sich die Augen zu (o. wartet vor der Tür, Achtung Aufsichts- plicht!), während die anderen Kinder einen Gegenstand verstecken.
Kind A geht auf die Suche nach dem Gegenstand. Die Gruppe weist Kind A den Weg mit dem Singen eines bekannten Liedes. Je nach Lautstärke ist Kind A von dem Gegenstand nahe oder oder weit weg.

Tips/ Anmerkungen:

Anstatt ein bekanntes Lied zu singen, kann die Gruppe sich Instrumen- te suchen und sie laut oder leise spielen.

 

Titel: Puls/Atmung hörbar machen
Anwendungsbereiche: Alle Altersgruppen      
Setting: Einzel- u. Gruppentherapie
Ziel:

Anbahnen von Kontakt u. Dialogaufbau bei Wachkoma (Einzelsetting),
Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung, Stärkung des Identi-tätsgefühls, Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung (Grup-
pensetting)

Instrumente: Trommel(n)
Spielvorschlag:

Einzelsetting:
Der Therapeut erspürt den Puls/Atmung des Patienten und gibt ihn auf der Trommel wieder. Dabei kann der Puls/Atmung entweder synchron mitgespielt werden oder versetzt d.h. der Therapeut spielt als Antwort auf den Pulsschlag/Atemrhythmus.


Gruppensetting:
Ein Teilnehmer erfühlt selbst seinen Puls/Atem um ihn dann auf einer Trommel wiederzugeben. Die Gruppe nimmt den Puls-/Atemrhythmus auf und spielt ihn eine Zeit lang mit. Wenn der pulsgebende Spieler es erlaubt, darf über seinen Rhythmus auch improvisiert werden.

Tips/ Anmerkungen: Alternativ zur Trommel können auch andere Instrumente verwendet werden.
Im Einzelsetting haben sich insb. Klangstäbe bewährt, die in einer Ab- wärtsbewegung, alternierend zwischen zwei Tönen gespielt werden. Auf diese Art wird das Ein- u. Ausatmen bzw. Systole u. Diastole als An- und Entspannungsphase wiedergeben.

 

Titel: Rattenfänger/ Hindernislauf
Anwendungsbereiche: v.a. für Kinder geeignet; bei Defiziten in der Wahrnehmung, mangelnder Einfühlung/Perspektivübernahme, Ängstlichkeit
Setting: Mindestens zwei Kinder. Je zwei Kinder zusammen in Untergruppe.
Ziel: Wahrnehmung fokussieren auf einen Ton, auditive Wahrnehmung (genau hinhören, Richtung zuordnen), Wahrnehmung im Raum/ Orien- tierung, Konzentration, Perspektivwechsel, Förderung von Empathie, Vertrauen
Instrumente: Kleine Instrumente, welche gut im Laufen gespielt werden können
Spielvorschlag:

Kind 1 hat die Augen verbunden, Kind 2 hat ein kleines, tragbares Instrument, mit dem es das andere Kind durch den Raum führt (wie der Rattenfänger die Mäuse mit der Flöte leitet): Kind 2 läuft vor Kind 1 her und Kind 1 folgt immer der Richtung, aus welcher der Ton kommt. Dabei muss Kind 2 darauf achten, dass es das Lauftempo und den Abstand zu Kind 1 richtig anpasst. Um es schwieriger zu machen, können Hindernisse im Raum aufgestellt werden und andere Töne zur Ablenkung gespielt werden.
Es bietet sich an, das Nachgespräch mit zirkulären Fragen zu gestalten: Wie, glaubst du, hat sich das andere Kind gefühlt, als du es durch den Raum geführt hast? Danach immer das Kind selbst fragen und abgleichen, ob die Wahrnehmung des ersten Kindes stimmt.

Tips/ Anmerkungen:

Variation:
Man baut einen Hindernisparcour auf. Kind 1 hat die Augen verbunden, aber niemanden, der es direkt führt. Stattdessen gibt es drei verschie- dene Klänge für 'links', 'rechts' und 'geradeaus', welche die anderen Kinder spielen. Wenn z.B. der Klang für 'links' ertönt, macht Kind 1 eine Vierteldrehung nach links. Geradeaus läuft es nur solange der Ton für 'geradeaus' erklingt.

 

Titel:

Rücken-Beat

Anwendungsbereiche: Alle Altersgruppen
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung der Körperwahrnehmung, Verbesserung der Aufmerksam-keit
Instrumente: Bodypercussion
Spielvorschlag:
Jeder Teilnehmer dreht seinen Stuhl nach rechts, so dass jeder nun den Rücken seines rechten Nachbarn vor sich hat. Es wäre gut, wenn alle Teilnehmer die Augen schliessen. Der erste in der Reihe klopft so leise wie möglich seinem Nachbarn einen (einfachen) Rhythmus auf den Rücken. Wer den Rhythmus auf den Rücken geklopft bekommt, öffnet die Augen und gibt den Rhythmus weiter. Kommt der Rhythmus unverändert an den Ausgangspunkt zurück?

Variationen:
1. Statt im Kreis kann man auch in einer Reihe sitzen und der Vorder- ste spielt den Rhythmus auf einer Trommel.
2. Man kann dieses Spiel auch mit "Ein Rhythmus geht im Kreis herum" kombinieren: Ein Rhythmus wird in eine Richtung im Kreis herumgege-ben. Will jemand die Richtung ändern, muss er auch den Rhythmus ändern. Hierbei können verschiedene Spielweisen (Streichen, Patschen, mit Fingern tippen, etc.) eingesetzt werden. Was empfindet der Nachbar als angenehm? (Förderung von Empathie)
Tips/ Anmerkungen:  

 

Titel: Tast-Spiel
Anwendungsbereiche: Erprobt mit Kindern, auch andere Altersgruppen möglich
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Taktile und auditive Wahrnehmungsförderung
Instrumente: Kleinere (Orff-)Instrumente
Spielvorschlag: Jedem Teilnehmer wird der Name eines Instruments zugeordnet. Die Namen werden für alle sichtbar aufgeschrieben (ggf. in Form von In-strumentensymbolen aufgemahlt). Die Instrumente liegen unter einer Decke oder in einem grossen Stoffsack verborgen. Ein Teilnehmer ruft nun einen (aber nicht seinen eigenen) Instrumentennamen auf. Der Aufgerufene soll durch Ertasten sein Instrument heraussuchen und ruft dann seinerseits einen Instrumentennamen auf, usw. Bei Fehlversu-chen werden die Instrumente wieder unter die Decke geschoben.

Variation:
Die Teilnehmer sitzen mit verbundenen Augen im Kreis. Nun bekommt jeder ein Instrument in die Hand ohne vorher zu wissen, um welches sich handelt. Dann ruft der Therapeut oder auch ein Teilnehmer den Namen eines Instruments auf, dessen augenblicklicher Besitzer dieses kurz anspielt. Dann werden die Instrumente zum rechten Nachbarn weitergegeben, usw.
Tips/ Anmerkungen:

 

 

Titel:                         siehe auch:'Tausendfüßler(→ Aufmerksamkeit)
Ziel: Förderung der Wahrnehmung

 

Titel: Die vier Elemente
Anwendungsbereiche: Erprobt in Erwachsenenpsychiatrie, auch andere Altersguppen möglich
Setting: Gruppen- oder Einzeltherapie (evtl. mehrere Sitzungen nötig)
Ziel:

Eigen- u. Fremdwahrnehmung, Differenzierung u. Bearbeitung von
Emotionen, Vertrauen in die eigene und gemeinsame Ausdrucksfähig-keit

Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Jeder Teilnehmer ordnet sich zu Beginn nach eigener Stimmung einem der vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft, evtl. aufschreiben!) zu. Je nach Verteilung sucht die Gruppe ein Element aus, das vertont werden soll. Nicht nur das Geräusch, welches das Element macht wird vertont, sondern auch dessen Charakter: wild, ausgleichend, stabil... (muß evtl.
erklärt werden). Manchmal ist eine gemeinsame Sammlung der Cha-rakteristika der Elemente vorab hilfreich.
Tips/ Anmerkungen:
Variationen: 
1. Die Gruppe spielt sich nach und nach "durch" alle vier Elemente evtl. wird jede Musik aufgenommen und zum Abschluß angehört (neue Gruppenmitglieder können raten...)
2. Jeder sucht sich sein Element aus, verrät es aber nicht. Nach der ge-
meinsamen Musik, in der jeder "sein" Element vertont, versuchen die
Spieler sich gegenseitig Elemente zuzuordnen. (Achtung: Ziel ist nicht,
richtig zu raten, sondern die Wahrnehmung zu differenzieren z.B. wa- erlebe ich Hr. XY als "Feuer"?)
3. Beim Element Feuer hat es sich bewährt, den Regenmacher als
"Feuerlöscher" zu definieren. Er wird z.B. in die Mitte des Kreises
gelegt und kann von jedem benutzt werden, falls das Feuer zu "groß"
wird. (wirkt oft angstlösend...)

 

Titel: Wen höre ich da?
Anwendungsbereiche: Jugendliche u. Erwachsene
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Einfühlungsvermögen proben, gegenseitiges (besser)Kennenlernen, 
Schulung interpersoneller Wahrnehmung, Verbesserung der Aufmerk-
samkeit
Instrumente: keine, Musik von CD
Spielvorschlag: Zum nächsten Treffen soll jeder ein (Lieblings-)Stück, ein Lied, das er gerade oder schon immer mag, mitbringen, aber keinem Teilnehmer vorher zeigen. Der Musiktherapeut sammelt anfangs alle CDs ein und nacheinander werden nun die Lieder abgespielt. Nach jedem Anhören wird der Charakter des Liedes besprochen. Wie war die Stimmung?, Was besagt der Text?, etc...Dann dürfen alle raten, zu wem das Lied paßt und wer es mitgebracht hat. Anschließend wird das nächste Lied gespielt.
Tips/ Anmerkungen:
Um den letzten Teilnehmer nicht auszuschließen, weil ja jeder weiß, daß es sich um ihn handeln muss, bietet es sich an, daß der Therapeut am Ende selbst mitmacht.
Gerade Jugendliche, die nicht so "leicht zu knacken" sind und vieles zu uncool finden, machen bei diesem Vorschlag gerne mit.

 

Titel:

Wen spiele ich?

Anwendungsbereiche: Erprobt in Erwachsenenpsychiatrie, auch andere Altersguppen möglich
Setting: Gruppentherapie
Ziel: Verbesserung der Eigen- u. Fremdwahrnehmung
Instrumente: Freie Instrumentenwahl
Spielvorschlag: Ein Teilnehmer überlegt sich jemanden aus der Gruppe (evtl. auch sich selbst), um diesen dann musikalisch, mit  Instrumenten seiner Wahl,  darzustellen. Danach soll die Gruppe versuchen zu erraten, wer darge-stellt wurde. Dabei sollte darauf geachtet werden, daß der Spieler nicht zu früh verrät, wen er gespielt hat.
Tips/ Anmerkungen:  

 

Titel: Wer spielt?
Anwendungsbereiche: Psychiatrie (auch Kinder/Jugendliche), Psychosomatik, Psychotherapie
Setting: Gruppentherapie (mind. 4 Teilnehmer, Therapeut spielt eher nicht mit)
Ziel: Differenzierung der Wahrnehmung, einander zuhören, Förderung des Einfühlungsvermögens, Ausprobieren von Neuem u. Ungewohntem
Instrumente: Freie Instrumentenwahl (breites Angebot)
Spielvorschlag:
Ein Teilnehmer der Gruppe verläßt den Raum. Währenddessen wählt die restliche Gruppe eine Person aus, die auf einem von ihr gewählten Instrument spielen soll, sobald der Hinausgeschickte blind/mit verbun- denen Augen zurück in den Raum geführt wurde. Man kann hier betont „typisch“ oder gerade auch einmal betont „untypisch“ spielen.
 
Der Hinausgeschickte soll anschließend beschreiben, wie er das Spiel wahrgenommen hat. Wer hat wohl gespielt? Wem würde er das Spiel am wenigsten zuordnen? Am besten man verabredet, dass manche auch 2x spielen dürfen (z.B. mal eher typisch und mal untypisch), damit die „Auflösung“ bis zum Schluss spannend und offen bleibt.
Tips/ Anmerkungen:

Wer hält was für sich/für andere typisch? Worauf kommt man, wenn man mal untypisch spielt, wie ist es, das mal zu spielen?

 

Titel: Zeitlupen-Spiel

Anwendungsbereiche:

Psychosomatik (möglicherweise auch andere Settings)
Setting: Gruppentherapie

Ziel:

Kennenlernen von Langsamkeit, Raum für bewusstes Hören/Spüren der Instrumente und sich selber, Achtsamkeit, Kennenlernen der Instrumente, neue Wahrnehmung von Tönen

Instrumente: Freie Instrumentenwahl (insb. lang nachschwingende Instrumente geeignet)
Spielvorschlag:



 

Gruppe wird informiert, dass es ein Zeitlupenspiel ist, bei dem man so langsam wie in einer Fernseh-Zeitlupe spielt. Danach dürfen sich alle TeilnehmerInnen ein Instrument aussuchen und die Zeitlupen-Improvisation beginnt. 

Tips/ Anmerkungen:

Man kann erwähnen, dass es erlaubt ist, die Instrumente zum Klingen zu bringen. Dies geht bei rigider Einhaltung der Zeitlupen"regel" oft nicht (Xylofone, Schlaginstrumente, Klangschalen…) und kann insofern auch zu inneren Prozessen der TeilnehmerInnen führen. 

 

 _____________________________________________________________________________

Home Spielvorschläge I Aktivierung Kognition I Aufmerksamkeit I Wahrnehmung I Bewusstsein
Stimme/Sprache Emotion I Motorik I Kommunikation I Kontakt I Literatur I Linkliste

Seitenanfang